10 Reinfälle in der Flugzeugentwicklung

Bild: Imago / United Archives

Die Erfindung des Flugzeugs durch die Gebrüder Wright gehört zweifellos zu den größten Errungenschaften der „modernen Welt“. Viele Rückschläge mussten sie auf ihrem Weg zur Erfindung des Transportmittels einstecken, das einmal das sicherste weltweit sein würde. Aber auch nach der Erfindung des Flugzeuges gab es immer wieder Misserfolge.

Nicht alle Ideen, die Flugzeugingenieure hatten, waren im Endeffekt so erfolgreich, wie sie ursprünglich erschienen. Immer wieder gab es neue Erfindungen, aber die Entwicklung im Bereich des Flugzeugbaus geht weiter und wird niemals abgeschlossen sein. Neue Erfindungen werden mit Sicherheit die Flugzeuge auch in Zukunft revolutionieren. Hier einige Beispiele für Misserfolge im Flugzeugbau:

1. Fisher P-75A Eagle

 Bild: National Museum of the United States Air Force Security and Privacy Notice, via Wikimedia Commons

“Eagle” bedeutet Adler. Wie dieser majestätische Vogel sollte dieses Flugzeug fliegen. Als hochleistungsfähiges Jagdflugzeug wurde es von der Firma „General“ aus verschiedenen Kampfflugzeugteilen gebaut. Charakteristisch für dieses Flugzeugmodell war seine Steigleistung und seine hohe Geschwindigkeit. Das alles hört sich nach tollen Eigenschaften für ein Flugzeug an.

Leider konnte der Eagle niemals seine Versprechen halten, denn schon während der Probeflüge kam es zu Aus- und Unfällen. Selbst als General 1944 mehrere Umkonstruktionen vornahm, hörten die Probleme nicht auf. Das Ende für den Eagle kam schnell. Nur 14 Modelle wurden gebaut, dann wurde die Produktion des Adlers eingestellt.

2. Wright Flyer

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1800 begannen Wilbur und Orville Wright mit dem Bau des auch als „Kitty Hawk Flyer“ bezeichneten Modells. 1903 konnten sie schließlich das erste motorbetriebene Flugzeug herstellen. Den Namen erhielt das Flugzeug, weil es seinen weitesten Flug in Kitty Hawk zurücklegte.

Insgesamt hatte der Wright Flyer vier historische Erstflüge und in Kitty Hawk war dieser Flug mit 260 Metern und einer Flugzeit von einer Minute der längste. Der Flug wurde vom Smithsonian-Institut bestätigt und ging als erster kontrollierter und ununterbrochener Flug einer angetriebenen Maschine, die schwer als Luft ist, in die Geschichte der Luftfahrt ein.

3. McDonnell Douglas DC-10

Bild: Imago / ZUMA Press

Die McDonnell Douglas DC-10 erlitt traurige Berühmtheit. Dabei hätten ihr als Großraumflugzeug großartige Zeiten bevorstehen können. Leider kam es in den 70er Jahren aber zu einer Serie von Unfällen. 1972 öffnete sich beispielsweise bei einem Flugzeug dieses Typs die Frachtraumtür. Es kam dadurch zu einem Einbruch des Kabinenbodens verbunden mit einem Druckabfall.

Zwei Jahre später starben 346 Menschen bei einem Flugzeugabsturz gleich nach dem Start. Bei einem weiteren Zwischenfall lockerte sich das Triebwerk eines Flugzeugs, das dann in einen Hangar stürzte. Es gab noch mehrere Zwischenfälle mit diesem Maschinentyp, die den Ruf der DC-10 unwiderruflich zerstören.

4. Grumman X-29

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Es ist nicht verwunderlich, dass es viele Experimente in der Flugzeugentwicklung für die amerikanische Luftwaffe gab und noch heute gibt. Die Grumman X-29 stammt aus der Zeit der 1980er und 1990er Jahre. Charakteristische waren seine Flügel, die nach vorne abgewinkelt waren. Das sollte einer optimalen Manövrierfähigkeit dienen.

Eine weitere Besonderheit ist, dass der erste Überschallflug überhaupt mit einer Grumman X-29 durchgeführt wurde. Das war ein schwieriges Unternehmen, denn die Steuerflächen mussten durch Computerprogramme fortlaufend angepasst werden, um die Stabilität zu gewährleisten. Fortlaufend bedeutet in diesem Fall: 40-mal in der Sekunde. Schließlich entschied sich das amerikanische Verteidigungsministerium gegen die Fortführung des Programms.

5. Tupolew Tu-144

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Alexei Andrejewitsch Tupolew entwickelte die Tupolew Tu-144 in der damaligen Sowjetunion unter der Prämisse, damit das erste Überschallflugzeug weltweit zu bauen. Vielleicht wäre der Plan auch aufgegangen, wäre nicht ausgerechnet die erste Serienmaschine am 3. Juni 1973 bei Paris abgestürzt. Das Unglück passierte während einer Flugshow.

Beim Absturz zerbrach die Maschine, alle sechs Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Auch acht Menschen am Boden starben. Trotz des Unglücks wurden Flugzeuge des Typs Tupolew Tu-144 gebaut und flogen 102 kommerzielle Flüge. Allerdings waren nur an 55 Flügen Passagiere an Bord. Am 26.Juni 1999 startete das letzte Tupolew-Flugzeug dieses Typs.

6. Heinkel He 162

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Dieses deutsche Jagdflugzeug war ein ambitioniertes Vorhaben. Nur 70 Tage lagen zwischen den Entwicklungsplänen und dem Jungfernflug dieses Flugzeugs. Die Besonderheit ist, dass so viele Metallteile wie möglich durch Holz ersetzt wurden. Dafür war es aber notwendig, ein Geschwindigkeitslimit einzuhalten, damit der Klebstoff, der die Holzteile zusammenhielt, nicht überlastet wurde.

Die Ausbildung der Piloten für die Heinkel He 162 wurde überstürzt durchgeführt. Nach nur 10 Flugstunden mussten sie für ihren Einsatz bereit sein. Es ist nicht verwunderlich, dass sie sich mit etwaigen Problemen des Flugzeuges in dieser kurzen Zeit nicht befassen konnten. Viele Piloten starben durch Abstürze, die nicht vom Feind, sondern durch technische Mängel hervorgerufen wurden.

7. Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“

Bild: Imago / ZUMA Wire

Die „Hindenburg“ hat in der Luftfahrtszene trotz ihrer nur sehr kurzen Lebensdauer Kultstatus. Seinen Namen bekam das Luftschiff vom damaligen deutschen Reichskanzler Paul von Hindenburg. Im März des Jahres 1936 hatte das damals größte Luftfahrzeug der Welt seinen Jungfernflug.

Aber schon ein Jahr danach, am 6. Mai 1937 kam es zur Katastrophe. Die mit Wasserstoff gefüllte Hülle des Luftschiffs entzündete sich bei seiner Landung auf dem Luftschiffhafengelände im US-amerikanischen New Jersey. 35 der 97 Menschen an Bord starben bei der Tragödie. Gleichzeitig war das Ende der kommerziellen Luftschifffahrt damit besiegelt.

8. Boeing XB 15

Bild: Boeing XB-15 in flight. (U.S. Air Force photo), via Wikimedia Commons

1937 gebaut, war es damals das größte je in den USA erbaute Flugzeug. Es war so groß, dass es in seinen Tragflächen sogar Schächte gab. Sie dienten dazu, kleinere Reparaturen an den Motoren durchzuführen. Seine Größe hatte aber einen großen Nachteil. Das Flugzeug hatte eine maximale Geschwindigkeit von 322 km/h.

Damit braucht es für einen 5000 Meilen Flug mehrere Tage. Eine andere Möglichkeit hat dieses riesige Flugzeug aber nicht, denn es gab noch keine Triebwerke, die diese Maschine hätten unterstützten können. Als Passagierflugzeug hatte es deshalb keine Zukunft und der Prototyp, der bereits gebaut war, wurde als Frachtflugzeug eingesetzt.

9. Bell FM-1 Airacuda

Bild: SDASM Archives, Public domain, via Wikimedia Commons

Bei der Airacuda handelte es sich um ein zweimotoriges Jagdflugzeug. Es wurde Ende der 1930er Jahre gebaut und bot Platz für fünf Besatzungsmitglieder. Es hatte Druckpropeller, die sich absprengen ließen und schwere Bewaffnung. Damit war das Flugzeug für einen Kampfeinsatz sehr geeignet. Und doch war es eine Fehlkonstruktion.

Die Airacuda war wegen ihrer Größe viel zu schwer und zu langsam für einen Einsatz im Kampf. Sie war wendigeren Angreifern gegenüber unterlegen. Dazu kam, dass sich ihre Triebwerke schnell erhitzten. Wurden seine Waffen abgefeuert, füllte sich das Flugzeug mit Rauch. Daher wurde die Airacuda nie im Kampf eingesetzt.

10. 152

Bild: Imago / Ulrich Hässler

Auch in der ehemaligen DDR wurden Flugzeuge gebaut. Die „152“ (auch Baade 152 oder Typ 152 genannt) wurde vom Ingenieur Karl Wilhelm Brunholf Baade entwickelt und erbaut und galt als bedeutende Entwicklung in der DDR.

Ein Demonstrationsflug für den damaligen sowjetischen Parteichef sollte diesen von den flugingenieurtechnischen Fähigkeiten der DDR überzeugen. Daher führte man mit der 152 ein gefährliches Manöver aus, um ihn zu beeindrucken. Das ging gründlich schief, die Maschine stürzte ab. Die gesamte Crew bestehend aus vier Besatzungsmitgliedern kam dabei ums Leben. Die Serienproduktion der 152 wurde daraufhin eingestellt, zumal sie nicht mehr von anderen Ländern bestellt wurde.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, warum Zebras Streifen haben?

Zebras sind für ihre charakteristischen schwarz-weißen Streifen bekannt, die als Tarnung dienen und Raubtiere verwirren können. Eine Theorie besagt, dass die Streifen helfen, Insekten abzuwehren, indem sie das Licht reflektieren und die Insekten irritieren. Darüber hinaus sind keine zwei Zebras gleich gemustert, was es ihnen ermöglicht, sich gegenseitig in großen Herden zu identifizieren.