Luxuswohnung in einem alten Schulbus

Bild: IMAGO / Elmar Gubisch

Wie überall in großen Städten sind die Mieten auch in Austin im US-Bundesstaat Texas sehr hoch. Daher entschied sich Michael Talley, seine Wohnsituation zu ändern. Er kaufte einen alten Schulbus mit der Idee, diesen in eine kleine Wohnung umzubauen. Da Michael aber kein ausgebildeter Handwerker war, war das Unternehmen ziemlich schwierig. Vor Michael lag ein steiniger Weg und er musste viel leisten, bevor er am Ziel war.

Das Ergebnis seiner harten Arbeit kann sich jedoch sehen lassen. Er hat den alten Schulbus so umgebaut, dass er nun eine kleine, aber sehr feine Wohnung hat, in der er für einen Bruchteil dessen, was er bisher an Miete zahlte, leben kann.

1. Eine Idee wird geboren

Michael lebte im Norden der Stadt Austin im US-Bundesstaat Texas. Mit 1200 Dollar musste er einen großen Teil seines Einkommens für Miete bezahlen. Michael war ein grafischer Designer und hatte viele Ideen über ein neues Zuhause.

Er entschied sich einen alten Schulbus zu kaufen, da dieser schon vier Wände und ein Dach hatte. Er wollte also diesen alten Schulbus umfunktionieren und eine kleine Wohnung daraus machen. Michael wusste allerdings nicht, wie viel Arbeit der Umbau machen würde.
Michael war zwar ein grafischer Designer, aber er hatte wenig bis kaum Erfahrung mit handwerklichen Tätigkeiten. Das hielt ihn jedoch nicht von seinem Plan ab, einen alten Schulbus in eine Wohnung umzubauen.

2. Michaels Plan

Michael hatte Glück, dass gerade alte Schulbusse ausgemustert wurden. Beim Verkauf wurde nicht von sehr vielen Leuten auf die Busse geboten und er konnte einen Bus für gerade mal 2 200 Dollar erstehen. Ursprünglich hatte er den Bus als Rahmen für ein kleines Haus geplant. Jetzt aber dachte er, es sei sinnvoll daraus einen Wohnwagen zu machen, der flexibel einsetzbar ist.

Er würde den Wohnwagen mit einem Schlafzimmer, einem Wohnzimmer, einem Badezimmer und einer Küche ausstatten müssen.
Obwohl Michael genau wusste, dass er genau das tun wollte, bereitete das Projekt ihm viele schlaflose Nächte, denn es war die größte Arbeit, die er jemals in Angriff genommen hatte.

3. Der Plan für den Ausbau

Michaels erstes Problem war die Höhe des Schulbusses mit 1,85 Metern. Er selbst war 1,98 Meter groß. Er würde dem Bus Höhe hinzufügen müssen und war sich überhaupt nicht sicher wie. Videos im Internet sollten ihm bei seinem Bauvorhaben helfen.

Das Wohnzimmer sollte vorne im Bus sein und alle anderen Zimmer weiter hinten. Seine Gäste sollten einen Grillabend mit ihm zu verbringen und mit ihm in seinem winzigen Heim entspannen können.
Er würde er eine größere Küche brauchen, zu denen seine Gäste Zutritt haben würden. Michael wollte auch einen größeren Arbeitsplatz als in seiner jetzigen Wohnung. Außerdem wollte er seine Couch behalten und Platz für ein Doppelbett und Stauraum haben.

4. Umzug in ein Zelt

Bild: Sayan Nath / Shutterstock.com

Da Michael ein großer Fan von Kinofilmen war, sollte sein Wohnzimmer auch als Kinozimmer dienen. Das Wohnzimmer musste groß genug für seinen Fernseher sein.

Weil sein Wunsch nach einem eigenen Heim so groß war, zog er dafür sogar in ein Zelt, um die Miete zu sparen. Obwohl er einen 40-minütigen Arbeitsweg hatte, hatte er seinen Bus auf der Farm eines Freundes abgestellt und dort auch sein Zelt aufgeschlagen. Sein Freund half ihm mit Produkten von der Farm, seine Lebenshaltungskosten niedrig zu halten.

Um zu Geld für sein Vorhaben zu kommen, startete Michael eine Geldsammelaktion. Obwohl er die erwarteten 5 000 Dollar nicht erreichte, beschlossen einige seiner Freunde, ihm zu helfen.

5. Hilfe von Freunden und Michaels erster Fehler

Zuerst musste Michael die Sitzbänke aus dem Bus entfernen, was extrem schwierig war, da er keine elektrischen Werkzeuge benutzte. Ein befreundetes Paar half ihm dabei und transportierte die Sitze auch zu einem Schrottplatz.

Sein Stiefvater half ihm, alle Schrauben unter dem Bus zu entfernen. Michael wird allen, die ihm bei seinem Projekt halfen ewig dankbar sein.
Auch ohne die Hilfe von elektrischen Werkzeugen musste Michael im nächsten Schritt alle Verkleidungen von der Decke des Busses entfernen. Als Nächstes wollte er das Isolationsmaterial entfernen. Es war noch in guten Zustand und er merkte später, dass er es nicht hätte entfernen sollen, denn es hätte ihm später einige Probleme erspart.

6. Erhöhung des Dachs des Busses

Als Nächstes musste der Gummi-Fußboden aus dem Bus entfernt werden. Danach entfernte er die Fenster. Zuerst hatte er sie behalten wollen, aber sie würden seiner Absicht, das Dach zu erhöhen, entgegenwirken und seltsam aussehen.

Michael konstruierte ein Stütz-System aus Balken und begann damit, das Dach zu erhöhen. Das war nötig, da er ziemlich groß ist. Er musste schließlich das Dach komplett vom Bus wegschneiden. Er war sehr nervös, da es sich anfühlte, als ob er den Bus zerstören. Der nächste Schritt war, maß geschnittene verschraubbare Metallrippen als Halt einzusetzen. Sobald das erledigt war, begann er den Schulbus in zwei Hälften zu schneiden.

7. Narben von der Arbeit

Michael erhöhte das Dach des Busses mit der Hilfe einiger Freunde um 60 cm. Sie mussten das Dach an zwei verschiedenen Stellen zerschneiden. Sie mussten Wagenheber einsetzen, um das Dach zu heben.

Nachdem das geschehen war, schien der Bus sehr viel geräumiger. Um das Dach zu sichern, hatte Michael einige auf Maß zugeschnittene Stahlrippen gekauft. Dann brauchte er noch 25 identische Stahlplatten, die zu beiden Seiten der Rippen angebracht werden sollten, um den Bus wieder zu schließen.

Während er an dieser Aufgabe arbeitete, schnitt sich Michael an einer der Metallplatten und fügte sich permanente Narben zu. Aber die harte Arbeit machte sich schließlich bezahlt.

8. Rückschläge

Michael musste etwas für ihn bisher Undenkbares erledigen, nämlich einen Ofen bauen. Dann würde er neue Fenster einsetzen müssen.
Die Servolenkung wurde beschädigt, als der Bus im Schlamm stecken blieb. Es ist fast unmöglich, einen 12 Meter langen Bus ohne Servolenkung zu manövrieren.

Außerdem merkte Michael, dass er den Bus neu isolieren musste, um die Temperatur im Innern zu regulieren. Bei der Arbeit tauchten immer neue Probleme auf und er erkannte, warum der Bus so preisgünstig gewesen war. Die Servolenkung und der Motor waren nicht in Ordnung und mussten repariert werden, was ein großes Loch in Michaels Budget riss. Aber auch das störte Michael nicht bei seinem Traum.

9. Eine Küche für einen König

Während des gesamten Projektes brauchte Michael kein Geld zum Leben, weil sein Freund ihn mit Lebensmitteln von der Farm versorgte. Das bedeutete, dass er sein gesamte Geld in den Umbau des Busses stecken konnte.

Nachdem die Arbeiten am Bus selbst beendet waren, war es nun Zeit, das Innere auszubauen. Er begann mit einer Küche, die eines Königs würdig wäre. Er sparte viel Geld, weil er Angebote nutzte. Um Geld zu sparen, recycelte Michael alte Möbel und vergeudete nichts. Er recycelte seine alte Couch, indem er einen neuen Rahmen für sie baute. Er baute auch einen Schrank für den Wasservorrat und baute auch Möbel für sein Badezimmer.

10. Ein Aprilscherz

Bevor Michaels kleines Heim fertig war, gab es noch einige Rückschläge. Beim Aufsprühen der neuen Isolation im Bus geriet einiges davon in Michaels Bart und er musste ihn abrasieren. Der Umbau war nicht einfach für Michael.

Also beschloss er, seine Freunde in den April zu schicken. Er veröffentlichte auf Facebook ein Bild eines brennenden Schulbusses. Seine Freunde waren extrem geschockt und seine Mutter hatte beinahe einen Herzinfarkt. Für ihn war es der beste Aprilscherz, den er jemals gemacht hatte.

Aber jetzt war es an der Zeit, die Energieversorgung seines Heims anzugehen. Für diesen Teil des Vorhabens würde er Geld brauchen und er hatte noch mehr Pläne.

11. Die Energieversorgung, die Küche und viel Recycling>

Da in Texas oft die Sonne scheint, installierte Michael Solarkollektoren für die Stromversorgung. Er begann Möbel einzubauen und das Innere zu vollenden. Er hatte jetzt Strom und brachte Holzfaserplatten an den Wänden an. Die letzten Arbeitsschritte in der Küche waren das Anbringen von Fliesen, die ein Gefühl von Luxus mit sich brachten. Obwohl er das alles zum ersten Mal tat, war das Ergebnis sehr gut. Ein gut funktionierende Kühlschrank, der genau in die Küche passte, war die nächste Anschaffung.

An die Decke und die Wände des Wohnzimmers wurden Holzpaneelen angebracht. Dafür recycelte Michael Material auf einem Abbruchhaus. Er benutzte das Holz auch, für die Seitenwände und für seine Couch.

12. Weitere Arbeitsschritte und die Farbe des Busses

Michael installierte zwei Fernseher im Bus und nutzte die Gelegenheit, sich eine Filmpause. Als Grafik Designer brauchte er einen Arbeitsplatz und wollte sich nicht mit einem kleinen Schreibtisch zufriedengeben.
Dann musste er noch das Badezimmer mit Dusche und Toilette beenden. Er baute dort eine restaurierte Scheunentür aus Holz ein. Dann brauchte er noch ein gemütliches Schlafzimmer. Er beließ die vordere und hintere Wand des Schlafzimmers im Original. Das Schlafzimmer machte den Bus endgültig zu einem Heim.

Nach Vollendung des Inneren, musste Michael sich noch um das Äußere des Busses kümmern und beschloss, dass der Bus weiß sein sollte. Er könnte dann nicht mehr mit einem Schulbus verwechselt werden.

13. Einzug in das neue Heim

Michael hat seinen Bus im Süden von Austin geparkt. Er bezahlt 100 Dollar für den Stellplatz und für die Energieversorgung. Der gesamte Umbau hat 15 000 Dollar gekostet und fünf Monate gedauert.
Obwohl Michael harte und arbeitsreiche Monate hinter sich hat, bereut er seinen Entschluss keine Minute. Er hofft, dass er mit dem Geld, das er an Miete spart, mit seinem Wohnwagen reisen kann, wobei er dann sein gemütliches Heim immer dabei hat.

Außerdem hofft er, dass er andere damit inspiriert hat, auch einen neuen Anfang zu wagen. Wenn er es geschafft hat, ohne handwerkliche Erfahrung so ein Meisterwerk zu vollbringen, sollten andere das auch können.