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Ein guter Kriegsfilm versetzt den Betrachter an einen anderen Ort und in eine andere Zeit. Der Zuschauer kann sich die tatsächlichen Gegebenheiten versetzen. Nur wenige Menschen waren wirklich im Krieg. Entsprechend können sie sich die Brutalität und Grausamkeit des Krieges nicht vorstellen. Ein gut gemachter Film über den Krieg öffnet dem Betrachter die Augen.
Viele Kriegsfilme sind aber bedauerlicherweise überdramatisiert und actiongeladen dargestellt, um das Publikum anzusprechen. Trotzdem gibt es zahlreiche Filme, in denen die tatsächlichen Gegebenheiten des Krieges ins wahre Licht rücken. Hier ist eine Aufzählung über die brutalsten und detailliertesten Kriegsfilme, die einen Einblick in eine andere Welt gewähren und die Tapferkeit der Veteranen darstellt.
1. Letter from Iwo Jima
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Der Kriegsfilm „Letter from Iwo Jima“ aus dem Jahr 2006 ist einer der wenigen Filme aus Hollywood, der nicht aus der Sicht eines japanischen Soldaten erzählt wird. Unter der regie und Produktion von Clint Eastwood ist der Film ein Begleitstück zu der Eastwoods „Flags of our fathers.“ Dieser erzählt dieselbe Schlacht aus der amerikanischen Perspektive.
„Letters from Iwo Jima“ unternimmt unvorstellbare Anstrengungen, um die Furchtlosigkeit japanischer Soldaten in einer der größten Schlachtendes Zweiten Weltkrieges darzustellen. Grundlage für den Kriegsfilm ist ein Buch des japanischen Schlachtengenerals. Einige seiner direkten Zitate werden sogar im Film verwendet. Der Zuschauer kann sich dadurch in die Lage der Soldaten versetzen.
2. Glory aus dem Jahr 1989
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„Glory“ (deutsch Ruhm) erzählt die Geschichte von Robert Gould Shaw. Der privilegierte weiße Soldat übernimmt während des Bürgerkrieges das Kommando über das zweite komplett schwarze Unionsregiment. Er will zeigen, dass Schwarze genauso gute Soldaten sind wie Weiße. Dem Drehbuch des Dramas liegen ein Roman von Lincoln Kirstein und Briefe von Shaw zugrunde, die er als Kommandant des Regiments schrieb.
Der Film „Glory“ stellt nicht nur die Rassenbeziehungen zu Zeiten des Bürgerkrieges genau dar. Auch die Schrecken des Krieges, die für die Bevölkerung nicht sichtbar sind, werden detailgetreu aufgezeigt. Viele Szenen des Filmes zeigen die Brutalität des Kampfes und wie eine Verlegung ins Feldlazarett in den sicheren Tod führt.
3. Full Metal Jacket
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Stanley Kubrick machte sich im Jahr 1987 daran, einen möglichst detaillierten Film über eine Methode von US-Marins im Vietnamkrieg zu drehen. Bereits vier Jahre vor Beginn der Dreharbeiten startete er mit den Recherchen. Er sah sich frühere Aufnahmen von Soldaten an, las vietnamesische Zeitungen und studierte unzähliges Bild- und Videomaterial. Seine Inspirationen fasste er im Kriegsfilm „Full Metal Jacket“ zusammen.
Die Kostüm- und Actionszenen waren sehr akkurat. Durch die Emotionen und Erfahrungen, die Schauspieler R. Lee Ermey in den Film einbrachte, wurden diese gestärkt. Im Vietnamkrieg diente er als Übungslehrer. Für die Dreharbeiten sollte er als technischer Berater fungieren. Schließlich wurde er gebeten , für die Rolle des Gunnery Sergeant Hartmann vorzusprechen.
4. We Were Soldiers
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Der Kriegsfilm „We Were Soldiers” spielt während der dreitägigen Schlacht von la Drang im Vietnamkrieg. Im Mittelpunkt stehen Taktiksoldaten, die für das Abfeuern einiger Munitionsrunden in einem Busch eingesetzt werden, um feindliche Truppen in die Flucht zu vertreiben. Regisseur Randall Wallace hatte die Vision, einen Kriegsfilm zu schaffen, der auf einem Buch über die Schlacht basierte.
Das Buch wurde vom ehemaligen US-Armeegeneral Hal Moore geschrieben. Er beschwert sich in seinen Erzählungen darüber, dass jeder einzelne Hollywood-Film die schrecklichen Geschehnisse nicht richtig darstellte. Regisseur Randall Wallace nahm sich dieser Aufgabe an. Laut Hal Moore gelang es ihm, die Brutalität und die Grausamkeiten des Vietnamkrieges relativ wahrheitsgetreu darzustellen.
5. Black Hawk Down
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„Black Hawk Down” (deutsch: Schwarzer Falke) aus dem Jahr 2001 basiert auf einem Sachbuch eines Journalisten, der in Somalia eingebettet war, als die Schlacht von Mogadischu stattfand. Andere Filme aus Hollywood neigen oftmals dazu, Berichte aus dem Krieg zu stilisieren. „Black Hawk Down“ behält jedoch die düstere und abgespeckte Stimmung bei.
Die Handlung zeigt geschickt den Absturz des Kampfhubschraubers und die Taktiken, die US-Soldaten unter schwerem Beschuss anwenden müssen. Der Mut der Soldaten, die in diesen schwierigen Tagen um ihr Leben gekämpft haben, kommt auf der Leinwand sehr gut herüber. Der Film ignoriert allerdings die tiefere Bedeutung der Geschichte und der Politik rund um die Schlacht von Mogadischu.
6. „Stalingrad“ aus deutscher Produktion
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Es gibt sogar zwei Filme mit dem Titel „Stalingrad.“ Einer davon wurde 1993 in Deutschland veröffentlicht und später als einer der realistischsten Filme über den Krieg aller Zeiten bezeichnet. Bei dem anderen handelt es sich um einen übertriebenen Propagandafilm, der 2013 in Russland veröffentlicht wurde.
Der in Deutschland gedrehte Film erzählt aus der Perspektive der Soldaten, die nach der Invasion der sowjetischen Stadt auf dramatische Art und Weise versagen. „Stalingrad“ scheut nicht davor, brutale Aufnahmen von aufgetürmten Leichen und Bilder verwirrter und in Panik geratener Soldaten zu zeigen. Viele Leute haben Deutschland dafür gelobt, dass es die Sicht des Verlierers dieser Schlacht so genau darstellt.
7. „Braveheart“ von Mel Gibson
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„Braveheart“ aus dem Jahr 1995 ist nicht sehr realistisch. Angefangen von den offensichtlichen falschen historischen Ereignissen, über das Tragen von Kilts, die weit vor ihrer Zeit liegen, ist der Film ein geschichtlich ungenaues Durcheinander. Ein Historischer bemängelt sogar, dass die Schlacht von Stirling Bridge nicht einmal auf einer Brücke stattfand.
Dennoch halten viele Zuschauer „Braveheart“ für einen der besten Filme aller Zeiten, was auch nicht beschritten werden kann. Trotz der offensichtlichen Fehler sagt der Regisseur und Hauptdarsteller Mel Gibson, er stehe zu seiner Entscheidung, eine filmisch überzeugende Geschichte produziert zu haben. Historiker können diese Herangehensweise allerdings nicht teilen, weshalb der Film vielen kritischen Stimmen ausgesetzt ist.
8. Lone Survivor
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Auf Grundlage des gleichnamigen Buches folgt der Kriegsfilm „Lone Survivor“ aus dem Jahr 2013 den echten Erfahrungen, die vier Navy SEALs während ihrer Stationierung in Afghanistan gemacht haben. Nach einem Angriff der Taliban wurden die vier SEALs in ein Leben- oder Tod-Szenario versetzt.
Ein Großteil der Handlung erscheint zwar sehr dramatisiert, hat sich aber tatsächlich sich abgespielt. Die SEALs mussten in Wirklichkeit Klippen hinunterspringen, um den Schüssen der Taliban zu entgehen. Mike Murphy setzte tatsächlich sein Leben aufs Spiel, um über Funk Verstärkung zu bekommen. Und auch der Bericht, dass Marcus Luttrell dank einiger freundlicher Dorfbewohner gerettet wurde, ist wahr. Dieser Film zeigt einen ganz anderen Blickwinkel auf den Krieg.
9. Hamburger Hill
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In Sachen Kriegsfilmen bleibt „Hamburger Hill“ aus dem Jahr 1987 leider weitgehend unbemerkt, weil es neun Monate nach „Platoon“ und einen Monat nach „Full Metal Jacket“ veröffentlicht wurde. Der Film erhielt zwar nie eine große Presse, wurde aber dennoch dafür bekannt, die täglichen Erfahrungen eines durchschnittlichen Zuges genau aufzuzeigen.
Der Film stellt nicht die Geschehnisse in einen großen Rahmen, sondern zeigt dem Zuschauer die realen Schwierigkeiten des Alltags im Krieg. „Hamburger Hill“ ist so detailliert, dass sogar der Slang der Soldaten jener Zeit genau auf den Punkt gebracht wurde. Ein Historiker beschrieb die Kampfszenen so nah, wie man es sich nur wünschen kann.
10. 84 Charlie MoPic
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„84 MoPic“ wurde im Jahr 1989 veröffentlicht. Vielen ist der Kriegsfilm auch unter dem Namen „84 Charlie MocPic“ bekannt. Es ist eine Scheindokumentation, die der Sicht eines Kameramanns folgt, der einem LRRP-Team im Vietnam zugeteilt wird. Es handelt sich um eine der frühesten „gefundenes Material-Filmtypen.“ Nach allem, was man hört, sind die Aufnahmen absolut realistisch.
Ein Veteran des Irakkrieges der US-Armee lobte „84 MocPic“ dafür, dass es keine ablenkende Nebenhandlung gibt. Im Mittelpunkt steht der unmittelbare Kampf der Soldaten um das bloße Überleben. Oftmals sind unabhängige Filme historisch am genausten und realistischsten dargestellt. Der Film gibt einen sehr guten Einblick in den Überlebenskampf der Soldaten.
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11. Der Soldat James Ryan
Bild: Imago / United Archives
In Film „Der Soldat James Ryan“ aus dem Jahr 1998 ist wirkliche alles, von der militärischen Taktik der Truppe bis hin zu den Kostümen nahezu perfekt dargestellt. Die Eröffnungsszene stellt die Erstürmung des Strandes von Omaha dar. Einige Veteranen des Zweiten Weltkrieges mussten aus dem Theater eskortiert werden, als sie die Szene gesehen haben.
In Bezug auf die eigentliche Handlung des Filmes gibt es allerdings einige Ungenauigkeiten. Der Charakter von Tom Hanks existierte in Wirklichkeit nie und die Verschwörung, den Sohn einer Mutter zu retten, hat es nie gegeben. Trotz dieses Fauxpas waren die tatsächlichen Handlungen und die Fakten, die in die Handlung eingebaut wurden, unglaublich detailliert.