TÜV ist Pflicht, auch für leidenschaftliche Schrauben

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Es gibt Menschen, die kaufen sich ein Auto und fahren es anschließend bis es irgendwann den Geist aufgibt. Anschließend kaufen sie sich ein neues und der Kreislauf beginnt von vorne. Es gibt jedoch Menschen, an denen besonders viel vom Schrauber-Gen verloren gegangen ist.

Sie verändern ihre Fahrzeuge oder machen sie wieder flott, wenn auch jede verantwortungsbewusste Werkstatt bereits aufgegeben hat. Aus den handwerklichen Fähigkeiten dieser Menschen gehen teils abenteuerliche Gefährte hervor, die sich nicht immer mit den deutschen Richtlinien für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr vertragen.

Es folgen einige Paradebeispiele.

Genug Luft für zwei Motoren

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Der Trend von großen Lufteinlässen auf der Motorhaube stammt aus den USA und wird vor allem bei großen und schweren Muscle-Cars erwartet. Hier jedoch hat ein Auto-Liebhaber seinen durchschnittlichen Wagen mit einem überdimensionierten Lufteinlass versehen. Der Motor wird garantiert nicht über zu wenig Luft klagen können, es kann jedoch sein, dass sich die Fahrleistung trotzdem erheblich verschlechtert.

Die Aerodynamik hat durch den Umbau auf jeden Fall sehr gelitten. Dem TÜV dürften zudem die Einschränkung des Sichtfeldes und die Stabilität der Konstruktion gewaltig stinken. Manchmal ist weniger einfach mehr.

Überbreite vom feinsten

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Je sportlicher ein Fahrzeug, desto breiter ist es normalerweise. Das hat teilweise optische Gründe, soll jedoch meistens für eine verbesserte und stabilere Straßenlage des Gefährts sorgen. Natürlich gibt es auch hier immer wieder Enthusiasten, die es mit der Breite komplett übertreiben müssen. Nicht nur der Abstand der Reifen wird dann völlig überdimensioniert, sondern auch die Größe der Reifen an sich.

So kommen am Ende Fahrzeuge heraus, die praktisch nicht mehr auf einer normalen Straße fahren können und selbstverständlich auch in keine normale Parklücke passen. Bei diesem Exemplar trifft all dies zu. Zudem haben die Reifen keinen Schmutzfang, welcher in Deutschland jedoch vorgeschrieben ist.

Unzulässige Verlängerung

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Prinzipiell kann es jede noch so eigenwillige Konstruktion auf die Straße schaffen, solange der TÜV am Ende grünes Licht dafür gibt. Dazu zählen auch Sonderanfertigungen und Fahrzeuge mit besonderen Maßen. Der folgende Hobby-Fahrzeugbauer hat sein Gefährt kurzerhand verlängert, indem er einen weiteren Mittelteil einfügte.

Dadurch verändern sich die Fahreigenschaften des Fahrzeugs natürlich erheblich. Wichtige Faktoren für die gesamte Stabilität und Sicherheit wurden dadurch verändert und müssen in ihrer neuen Abstimmung auf jeden Fall durch den TÜV überprüft und abgenommen werden. Ob dies am Ende der Fall sein wird, ist jedoch fraglich.

Riesen Auspuff

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Der Auspuff ist ein besonders umkämpftes Bauteil an einem Auto. Den Schraubern ist er zu leise und zu klein, den Nachbarn und meistens auch dem TÜV ist er erheblich zu laut. So kommt es häufig zu Differenzen. Dieser Autofreund hat es mit seinem Auspuff auf jeden Fall komplett übertrieben.

Das metallene Rohr auf der linken Seite des Hecks fast bis auf die Höhe des gesamten Fahrzeugs hervor. Leider können Bilder keine Töne vermitteln, ansonsten wäre es spannend, die Geräuschkulisse wahrzunehmen. Einen TÜV-Prüfer wird der Besitzer des Fahrzeugs jedoch nur schwer von seinen Umbauten überzeugen können.

Extrem hoher Spoiler

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Der Spoiler des nächsten Fahrzeugs erinnert eher an einen Stromabnehmer an einer Straßenbahn. Zumindest würde er von der Höhe her locker als solcher herhalten können. Bei der Höhe geht der positive Effekt des Spoilers durch die erhebliche Erhöhung des Schwerpunktes jedoch komplett verloren.

In eine Garage wird der Bolide ebenfalls nicht passen. Die gesamte Konstruktion macht einen recht labilen Eindruck, was an dem dünnen Gestänge liegen könnte. Je mehr man sich den Aufbau anschaut, desto stärker wird das Verlangen, dieses Fahrzeug nicht auf die Allgemeinheit loszulassen. Zu dieser Ansicht wird auch jeder Prüfer beim TÜV kommen.

Spoiler Mal anders

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Einen Spoiler am Heck kennt man. An diese Stelle gehört er und hier macht er auch am meisten Sinn. Im folgenden Bild sehen Sie jedoch ein Fahrzeug, welches einen ganz besonderen Spoiler besitzt. Er befindet sich auf der Motorhaube und sorgt dort sicherlich auch für etwas Druck auf die Straße.

In erster Linie handelt es sich bei dieser handwerklichen Meisterleistung jedoch um eine Sichtbehinderung ersten Grades. Der Fahrer hat praktisch nicht die Möglichkeit, die Straße und andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen. Ob das alles so seine Richtigkeit hat?

Offroad-Deluxe

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Eine Kombination aus Reifen und Fahrwerk muss praktisch immer vom TÜV abgenommen werden. Durch Veränderungen der einzelnen Komponenten kommt es ganz schnell zu maßgeblichen Veränderungen der Fahreigenschaften. Das folgende Fahrzeug hat ganz besondere Reifen bekommen. Dabei handelt es sich um Trecker reifen der besonders schmalen Sorte.

Sie werden überwiegend bei der Düngung von bereits wachsenden Nutzpflanzen genutzt, um möglichst wenig Schaden anzurichten. Natürlich kann man mit diesen Reifen durch deutlich unwegsamer es Gelände fahren, als mit normalen Straßenreifen. Insofern dürften sie einen gewissen Mehrwert bieten. Auf die Straße darf dieses Fahrzeug jedoch garantiert nicht.

8-Fach Auspuff

Bild: pikabu.ru

Die meisten normalen Autos haben einen Auspuff. Manche sportliche Modelle besitzen einen Doppelauspuff und der ein oder andere Supersportwagen besitzt zwei von der Sorte. So sind also 4 Endrohre das höchste der Gefühle. Das Auto im folgenden Bild hat jedoch ganze 8!

Die Geräuschkulisse dürfte interessant sein, auch die Optik sticht hervor, das muss man sagen. In ihrer Größe und der Art der Anbringung dürften die Endrohre jedoch nicht unbedingt den Wunschvorstellungen eines TÜV Prüfers entsprechen. Bei diesem Modell werden mindestens 6 der 8 Endrohre völlig überflüssig sein und dienen demnach nur kosmetischen Zwecken.

Plastik über Plastik

Bild: motika.com.mk

Hier hat jemand versucht, ein ganz normales Auto in einen Supersportwagen zu verwandeln. Zumindest lassen die einzelnen Plastikteile vermuten, dass man damit die Formen einer berühmten Marke für Supersportwagen nachempfinden wollte. Dies ist jedoch nur bedingt gelungen. Nun sieht das Gefährt eher aus, als wären einfach einige große Papp- oder Plastikteile an ihm kleben geblieben.

Eine TÜV-Plakette würde dieses abenteuerliche Design in Deutschland auf jeden Fall nicht bekommen. Viel zu groß ist die Gefahr, dass sich einzelne Teile lösen und dadurch andere Verkehrsteilnehmer geschädigt werden. Sicherheit geht nun mal vor Optik. Diese Regel sollten auch begeisterte Bastler befolgen.

Der Außenspiegel aus dem Baumarkt

Bild: wiocha.pl
Bild: wiocha.pl

Der Spiegel ist eines der Fahrzeugteile, welches am häufigsten verloren geht. Durch Unachtsamkeit im Straßenverkehr oder manchmal auch durch randalierende Jugendliche gehen die wichtigen Teile verloren. Ein neuer Spiegel benötigt immer etwas Zeit und nicht jede Werkstatt empfängt einen direkt mit dem passenden Ersatzteil. Insofern kann es durchaus sein, dass ein wenig Improvisation notwendig ist.

Der folgende Verkehrsteilnehmer müsste ebenfalls improvisieren und tat dies kurzerhand mit zwei Holzlatten und einem Spiegel aus dem Badezimmer. Damit hat er zwar wieder einen Außenspiegel, aber ob dieser auch den geltenden Richtlinien entspricht, bleibt zu bezweifeln. Auch in Sachen Stabilität wird die Konstruktion sich noch beweisen müssen.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Herzschläge ein Blauwal pro Minute hat?

Das Herz eines Blauwals schlägt etwa 6 Mal pro Minute, wenn er taucht, und bis zu 20 Mal pro Minute, wenn er an der Oberfläche ist. Dieses riesige Herz, das bis zu 600 Kilogramm wiegen kann, muss große Mengen Blut durch den gigantischen Körper des Wals pumpen. Die langsamen Herzschläge sind ein Teil der Anpassungen, die Blauwale entwickelt haben, um in den Tiefen des Ozeans zu überleben.