Flugzeuge sind heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob auf dem Weg in den Urlaub nach Mallorca, der Geschäftsreise nach Amerika oder dem Warentransport von China nach Europa. Auf dem Weg der Industrialisierung und des technischen Fortschritts sind bis heute unzählige Versuche und Ansätze entwickelt worden, wie man Flugzeuge effizienter und praktischer nutzen kann. Viele Entwickler dieser Maschinen sind dabei allerdings nicht vor unkonventionellen Innovationen zurückgeschreckt und haben ihren Erfindergeist frei ausgelebt.
Nicht selten kamen dabei allerhand ulkige und seltsame Variationen zustande, über die man heute nur noch lachen kann. Wir haben in diesem Artikel 11 davon herausgesucht:
1. H-4 Hercules 2 “Spruce Goose”
Die H-4 Hercules 2 bringt unglaubliche 200 Tonnen auf die Waage und ist somit einer der schwersten Monstrositäten ihrer Zeit. Sie wurde von vielen auch Fichtengans genannt, da sie aus einem Holzrahmen gefertigt wurde. Warum genau Fichtengans weiß heute keiner mehr, schließlich handelte es sich bei dem Holzrahmen um Birkenholz.
Das schwere Flugzeug, welches seine Anwendung als Transportmittel nachkommen sollte, wurde von Howard Hughes gebaut und entworfen. Es ist das weltweit größte Starrflügler-Wasserflugzeug, das jemals gebaut wurde und hält bis heute seinen Platz auf dem Thron in dieser Kategorie. Schade nur, dass nur ein einziges Modell der H-4 Hercules 2 gebaut wurde. Es kann heutzutage in einem Museum in Oregon bestaunt werden.
2. X-57 Maxwell
Auf den ersten Blick mag die X-57 Maxwell erst mal ein wenig banal aussehen, aber dieses interessante und beeindruckende Flugzeug gehört trotz ihres ungewöhnlichen Äußeren zu einem der führenden Technologiedemonstratoren der NASA (National Aeronautics and Space Administration).
Die intelligente X-57 Maxwell ist das Flaggschiff des Scalable Convergent Electric Propulsion Technology Operations Research (SCEPTOR) Projekts. Das Projekt, welches lange Zeit unter Verschluss stand, diente dazu, um einige der am weitesten hergeholten Flugzeugkonzepte auf dem Markt testen zu können. Als vollelektrisches Flugzeug, wie die X-57 Maxwall eines ist, besitzt insgesamt vierzehn verschiedene EM-Mororen, welche die Propeller an den Flügelvorderkanten antreiben.
3. McDonnell XF-85 Goblin
Der amerikanische Hochgeschwindigkeitsjäger McDonnel XF-85 Goblin von 1948 ist tatsächlich eher als Lenkflugkörper als ein Flugzeug einzustufen. Das verbaute Düsentriebwerk aus der ersten Generation, welches ursprünglich aus einem Bombenschacht eines Convair B-36-Bombers abgeworfen wurde, sollte dabei automatisch in der Luft starten.
Beim Testen zumindest hat dieses Konzept auch problemlos funktioniert. Der Hintergrund dieses „Parasitenjägers“, wie ihn viele genannt haben, war es, die Reichweite von Jagdflugzeugen der damaligen Zeit zu erhöhen. Dieses Konzept wurde allerdings schon innerhalb eines Jahres über den Haufen geworfen, da es zu dieser Zeit Systeme gab, die sicherer, zuverlässiger und effizienter waren, wenn auch nicht so aufregend.
4. Dornier Do 31
Das westdeutsche Versuchsflugzeug Dornier Do 31, welches durchaus eine seltsame Anmutung hatte, war eines der größten VTOL Flugzeuge, die je abgehoben sind. Sie wurde erstmals 1967 eingeführt und war in der Lage, mehr Gewicht als die modernere MV 22 Osprey zu befördern. Für den Betrieb der Maschine waren vier Motoren erforderlich.
Zwei Turbodüsen von Bristol Pegasus mit Vektorschubantrieb sorgten im Inneren der Gondeln für ordentliche Leistung im Geradeausflug. Zeitgleich sorgten vier Rolls-Royce RB162 an den äußeren Gondeln für den benötigten Auftrieb, um abzuheben. Leider war das Flugzeug, obwohl es unglaublich zuverlässig war, alles andere als kosteneffizient. Das sorgte dafür, dass sie leider nie über das Prototypenstadium hinaus kam.
5. NASA AD-1
Die NASA AD-1 ist das Paradebeispiel dafür, was Windkanalexperimente und Computermodelle alles so drauf haben. Um die Variablen eines komplexen Objekts, das mit schneller Geschwindigkeit durch die Atmosphäre schießt, erfassen zu können, muss man sich manchmal nur anschnallen und es ausprobieren.
Und da kommt auch schon die AD-1 der NASA ins Spiel. Dieses Flugzeug hat einen Flügel, welcher horizontal um ganze 360° nachjustiert werden kann, um beispielsweise Flugtests auf ein ganz neues Niveau heben zu können. Der sehr stabile Flügel konnte ist während des Fluges sogar um bis zu 60° schwenkbar und das, ohne signifikant an Stabilität zu verlieren. Wirklich echt nicht schlecht für einen Plan und ein Konzept aus dem Jahr 1979.
6. NASAs GL-10 Greased Lightning
Aufgepasst, jetzt wird es wirklich sehr spannend. Als das erste von fünf Weltraumflugzeugen war die HL-10, welche von 1966 bis 1970 für das Lifting Body Research Programm der NASA gebaut wurde, der Pionier der heutigen Space Shuttles. Es war eine der größten Herausforderungen der Luft- und Raumfahrtingenieure, dafür zu sorgen, dass das Flugzeug sicher und effizient im luftleeren Raum manövrieren kann.
Durch die lange Entwicklungszeit der Northrop HL-10, bot sie ein noch nie da gewesenes Verhältnis von Widerstand zu Auftrieb. Das Verhältnis sorgt dafür, das sie perfekt für den Eintritt in die Atmosphäre vom Weltraum aus entwickelt wurde.
7. Beriev Be-200 Wasserflugzeug
Die Beriev Be-200 ist wahres russisches Ungetüm und zugleich ein unglaublich vielseitiges Amphibienflugzeug, welches 1998 gebaut wurde. Das Wasserflugzeug wurde ursprünglich für Rettungs- und Sucheinsätze, Fracht- oder Passagiertransporte sowie Seepatrouillieren entwickelt. Die Beriev ist selbst auf rauer See in der Lage, mit bis zu 72 Passagieren landen und starten.
Die waren Stärken der Beriev Be-200 ist aber die Einsatzmöglichkeit als Löschwassertanker. Sie ist in der Lage, bis zu 12 Tonnen Wasser zu transportieren und abstürzen zu lassen. Voll beladen kann sich allerdings nur mit 90 % ihrer regulären Fluggeschwindigkeit fliegen. Nichtsdestotrotz ist das eine beachtliche Menge und konnte schon bei vielen Bränden Leben retten.
8. Douglas X-3 Stiletto
Ursprünglich als Testobjekt von allen Arten von Technologien, die das Reisen in der Luft mit Überschallgeschwindigkeit sicherer und nachhaltiger machen, wurde die Douglas X-3Stiletto entwickelt. Besonders ist hier der doch sehr auffällige und einzigartige Rahmen der Maschine.
Dieser begann mit einem stromlinienförmigen und ultraleichten Nadelnase Design und kleinen trapezähnlichen Flügeln – daher auch die Bezeichnung „Stiletto“ im Namen. Das Ziel der Designer war es, die dünnste und aerodynamischste Form herzustellen, um so den Luftwiderstand beim Durchbrechen der Schallmauer auf die absoluten Minimalstwerte zu reduzieren. Kenner wissen, dass es sich hierbei zwar um das auffälligste, aber sich nicht das einzige Merkmal handelt.
9. Lockheed Martins HALE-D-Luftschiff
Nach all den Maschinen, die häufig schon älter als 50 Jahre, als sind hier mal was Aktuelles. Die Lockheed Martins HALE-D ist das neueste Luftschiffkonzept von Lockheed Martin. Sie ist eines der ambitioniertesten Projekte, die je von diesem Hersteller gebaut wurde. Der High Altitude Long Endurance Demonstrator (HALE-D ausgeschrieben) orientiert sich designtechnisch eher an einem Vogel als an herkömmlichen Flugzeugplänen.
Das Drohnen-Luftschiff kann bis zu 60.000 Fuß weit operieren und ist vollständig solarbetrieben. Wenn sie erst mal auf der Station ist, ist sie in der Lage einen Radius von 600 Meilen (ca. 966 km) mit noch leistungsfähigeren Sensoren zu scannen, als moderne Überwachungssatelliten tragen könnten.
10. Libellula
Das britische zweimotorige Versuchsschiff Libellula war ursprünglich ein Militärzweck, bis sich herausgestellt hat, welch unglaubliches Potenzial sie für zivile Zwecke haben kann. Als sie 1945 zum ersten Mal geflogen wurde, besaß die Maschine eine verhältnismäßig hohe Reichweite und Ausdauer.
Sie war einfach einzigartig, da sie der erste schwere Bomber war, der speziell für Landungen auf Flugzeugträgern konzipiert wurde. Sie war sogar in der Lage, eine unglaubliche Nutzlast von 2.000 Pfund auf 1.600 Meilen zu tragen und gleichzeitig mit 400 Meilen pro Stunde zu fliegen. Es war das eine faszinierende Liste an Spezifikationen in diesem Bereich. Dieses Flugzeug hätte damals sicher als ein kraftvolles Pendlerflugzeug gedient, wenn es den je für zivile Zwecke eingesetzt wurde.
11. Die Double Bubble D8
Die Idee und die Vision vom MIT hinter der Double-Bubble war, einen neuen und zukünftigen Standard für Passagierflugzeuge und Transportmittel zu schaffen. Ihren Namen bekam die Maschine durch den verbauten „Double Bubble Rahmen“, der mittlerweile einen Ikonen-Status pflegt.
Dabei handelt es sich um einen modifizierten Flügel und um ein modifiziertes Rohr, welches einen deutlich breiteren Rumpf als bei normalen Flugzeugen ermöglicht. Die sogenannten „ultra-low Sweep“ Flügel können den Luftwiderstand und das Gewicht erheblich reduzieren und gleichzeitig zusätzlichen Auftrieb erzeugen. Außerdem sind die Triebwerke hier vollständig eingebettet und sitzen hinter dem Rumpf. Das sorgt dafür, dass die Manövrierfähigkeit des Flugzeugs erheblich verbessert wird.